Bericht von der Senioren EM 2019

Wetterbedingungen in Venedig verhindern besseres Ergebnis

Venedig/Caorle. Auch bei seinem zweiten internationalen Einsatz startete Jens Dötsch im Zehnkampf der Altersklasse M40. Nach einer entspannten Anreise und einem kurzen Check in im Hotel erkundete Dötsch den Weg zum Stadion in Caorle, wo am nächsten Tag bereits der Zehnkampf stattfinden sollte.

4500 Punkte und eine Top-Ten-Platzierung waren die Zielvorgabe, nachdem im letzten Jahr bei der WM bereits 4484 Punkte geschafft wurden.

Um 7:40 Uhr startete die erste Disziplin und aufgrund der frühen Startzeit sollte eine Zeit von unter 13,50 Sekunden für einen guten Start in den Wettkampf angepeilt werden. Mit 13,49 Sekunden kann man von einer Punktlandung sprechen. Im Weitsprung sollte auf jeden Fall eine 5 vor dem Komma stehen. Ungünstige Windverhältnisse und fehlender Mut zum Risiko verhinderten dieses Vorhaben jedoch deutlich. Mit indiskutablen 4,79m fehlten knapp 100 Punkte zum erhofften Ergebnis.

Da es mittlerweile 9:00 Uhr war und der zweite Espresso seine Wirkung zeigte, steigerte sich Dötsch in den letzen drei Disziplinen des Tages, die er alle mit persönlichen Bestleistungen abschloss. Mit 2297 beendete er den ersten Tag und lag somit wieder voll auf Kurs 4500 Punkte, sogar etwas darüber. Das Ziel Platz 10 wurde auch immer realistischer, da bereits drei der 17 gemeldeten Athleten aufgrund von Verletzungen oder drei ungültigen Versuchen im Weitsprung aus der Wertung genommen wurden.

Mit durchschnittlichen Leistungen, die Dötsch in der abgelaufenen Saison regelmäßig erzielte, wären ziemlich genau 4500 Punkte rausgekommen. In der Hoffnung, dass der nächste Tag ähnlich erfolgreich weitergeht wie der erste aufgehört hat, ging es nach einem kurzen Besuch beim Physiotherapeuten des DLV ins Hotel, wo um 5:30 Uhr bereits wieder der Wecker klingelte.

6. Disziplin: 110m Hürden - Startzeit 7:10 Uhr

Der Hürdenlauf ist schon zu einer normalen Uhrzeit nicht die Lieblingsdisziplin von Jens Dötsch, aber um 7:10 Uhr???

Trotz der frühen Zeit blieb er nur 3 Zehntel unter seiner Bestleistung, also völlig in Ordnung für den Start in den zweiten Tag. Doch nun zeigte sich das Wetter in Caorle alles andere als typisch für den Sommer in Italien. 18 Grad, Regen, Gewitter und Böen bis 65 km/h machten zuerst den Diskus- und später den Speerwurf zu einem Glücksspiel.

Im Diskuswurf blieb Dötsch fast 7 Meter unter seiner Bestleistung und auch im Sperrwurf fehlten fast 6 Meter zu der angepeilten Weite.

Im Stabhochsprung hatte er Glück, dass es für eine Stunde trocken blieb und auch der Wind den Wettkampf nicht allzu stark beeinflusste. Mit 2,70m wurde eine neue Saisonbestleistung aufgestellt. Leider verlor er durch die beiden Wurfdisziplinen, die eigentlich zu seinen stärksten Disziplinen zählen, mehr als 250 Punkte, wodurch das Ziel 4500 Punkte kaum noch zu erreichen war. Es blieb aber noch das zweite Ziel - Platz 10. Dazu mussten im 1500m Lauf 22 Sekunden auf den Franzosen oder 28 Sekunden auf den Deutschen aufgeholt werden. Der Franzose wurde von einem Landsmann zu einer ordentlichen Zeit gezogen und der Deutsche konnte den Abstand auf 20 Sekunden halten. Mit 5:38 zwar wieder eine neue Saisonbestleistung, aber leider nicht genug um Platz 10 zu übernehmen.

Trotzdem ein versöhnlicher Abschluss eines Zehnkampfs, der mit 4323 Punkten den 11. Platz einbrachte.

Wieder einmal war es ein tolles Erlebnis in einer sehr angenehmen Zehnkampftruppe, die sich zu ihrem nächsten internationalen Wettkampf (Hallen EM 2020 in Braga), dann allerdings im Fünfkampf, verabredet hat.

Vielen Dank an alle, die zu einer erfolgreichen EM Teilnahme beigetragen haben.